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05. Juli 2021

Zwei Künstlerinnen nominiert

Portrait Rosa Barba © Rosa Barba, Foto: Sara Masüger Portrait Esmeralda Conde Ruiz © Esmeralda Conde Ruiz, Foto: York Wegerhoff

In diesem Jahr nominiert das Schaufler Lab@TU Dresden gleich zwei Künstlerinnen, die in den kommenden beiden Jahren an der TU Dresden (TUD) künstlerisch zum Thema Künstliche Intelligenz und gesellschaftlicher Wandel forschen: Ab April 2022 wird die preisgekrönte Komponistin Esmeralda Conde Ruiz als dritte Stipendiatin des Artist in Residence-Programms für ein halbes Jahr im Lab zu Gast sein. Die international renommierte Film- und Installationskünstlerin Rosa Barba wurde von der Jury als vierte Künstlerin für die Verlängerung der Förderphase im Jahr 2023 ausgewählt.

Esmeralda Conde Ruiz (*1980/Spanien, lebt in London) arbeitet als Komponistin und Dirigentin an der Schnittstelle von Musik und bildender Kunst. Sie kooperierte bereits mit renommierten Künstler:innen wie Yoko Ono, Olafur Eliasson, Johann Johannsson, Robert Wilson oder Susan Philipsz. Internationale Bekanntheit erlangte sie durch die Realisation eines 500-köpfigen Chors, der bei der Eröffnung des Erweiterungsbaus der Tate Modern 2016 in London mit Peter Liversidges Liederzyklus „The Bridgde“ auftrat. Darüber hinaus hatte sie Auftritte in der Elbphilharmonie Hamburg, im Auditorium Parco della Musica Rom und im Haus der Kulturen der Welt Berlin. Aktuell ist Esmeralda Conde Ruiz Musikalische Direktorin für die „Station Clock“ der Turner-Preisträgerin Susan Philipsz, eine riesige „Höruhr“ mit 1092 Sänger:innen für den neuen Bahnhof in Birmingham. Zugleich komponiert sie für ein Projekt der Dresdner Philharmonie eine „Abfalltrilogie“, die 2022 mit 350 Kindern aus der ganzen Welt uraufgeführt wird.

Das Werk der Residenzkünstlerin 2023, Rosa Barba (*1972/Italien, lebt in Berlin), zeichnet sich durch eine konzeptionelle Auseinandersetzung mit dem Medium Film aus. Im Fokus ihres Interesses steht die Beziehung von Film, Raum und Rezipierendem. Dabei ist ihr Umgang mit Film skulptural: Durch die Dekonstruktion filmischer Elemente entstehen kinetische Objekte und Installationen. Die Filme bewegen sich zwischen experimenteller Dokumentation und fiktiver Erzählung. Mit der Kamera als Zeicheninstrument erforscht Barba Orte und Situationen auf ihre formale Gestalt und auf historische Konnotationen und Spuren. Diese verwebt sie dann mit eigenen narrativen Ebenen zu Erzählungen, die neue Denkräume eröffnen. Die Künstlerin stellte ihre Arbeiten u. a. in der Tate Modern, London, im Jeu de Paume, Paris, im Albertinum Dresden und im MAXXI, Rom, aus. Sie forschte bereits an der Harvard University und weiteren Universitäten und wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Im Sommer 2021 präsentiert Rosa Barba anlässlich der Wiedereröffnung der Neuen Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin eine ortsspezifische Installation.

Fotos:
Portrait Rosa Barba © Rosa Barba, Foto: Sara Masüger (oben)
Portrait Esmeralda Conde Ruiz © Esmeralda Conde Ruiz, Foto: York Wegerhoff